Das Projekt
Der Gottesacker in Herrnhut wurde 1730 von der Brüdergemeine Herrnhut, einer evangelischen Freikirche mährischen Ursprungs, als Begräbnisplatz für ihre Mitglieder angelegt. Er ist ein Kulturdenkmal von überregionaler Bedeutung und in seiner Anlage mit schlichten, liegenden Grabsteinen aus sächsischem und schlesischem Sandstein, die das „Eingesätsein“ der Toten in den „Acker Gottes“ und das Warten auf die Auferstehung symbolisieren, weltweit ein Vorbild für viele Friedhöfe geworden. Noch heute finden dort wie vor fast 300 Jahren ausschließlich Erdbestattungen statt.
Auch hat er trotz verschiedener Erweiterungen seinen ursprünglichen Charakter erhalten können und die Unterteilung in Brüder- und Schwesternseite – linke Begräbnisfelder nur für Männer, rechte nur für Frauen – beibehalten. Alljährlich zieht, angeführt von zwei Bläserchören, die Herrnhuter Gemeinde am Morgen des Ostersonntags auf den Gottesacker, um in Verbundenheit mit den „heimgegangenen Geschwistern“, den Verstorbenen, bei Sonnenaufgang die Auferstehung Jesu zu feiern.
Der Verein
Um den heute mehr als 6.000 Gräber umfassenden Gottesacker in seiner barocken Form zu erhalten, gründete sich 2003 der gemeinnützige Verein der Förderer des Kulturdenkmals Gottesacker Herrnhut e.V. Durch die Beiträge seiner engagierten Mitglieder und durch Spendenwerbung trägt er finanziell zum Erhalt dieses historischen Kleinods bei. Der Verein unterstützt aktuelle Pflegemaßnahmen und initiierte 2010 die Gründung der Denkmalstiftung Gottesacker Herrnhut.